Bei sonnig-leicht bewölktem Wetter startete die Ein-Tages-Busfahrt des Bezirks 01 Berlin-Brandenburg pünktlich um 7.30 Uhr ab ZOB (Berlin) nach Santok zur polnischen Firma IchthyoTrophic (www.ichthyotrophic.pl). Diese Firma stellt Naturfischfutter ökologischen Ursprungs her, und das Interesse der Berlin-Brandenburger Aquarianer war groß, das Futter, das sie ihren Lieblingen täglich gönnen, auch in seiner Produktion einmal kennenzulernen. Schon vier Wochen vor Abfahrt war der Bus ausgebucht. Inzwischen wissen die Mitfahrer, dass unterwegs erst einmal gefrühstückt wird, entsprechend reichhaltig war das Buffet, das sogar noch für die Rückfahrt reichte.
Eine humorvolle Vorstellung des Unternehmens vom Chef persönlich
Der Besitzer der Firma, Herr Schatz, ließ es sich nicht nehmen, die Berliner und Brandenburger persönlich zu begrüßen und ausführlich in einem etwa einstündigen Vortrag über die Entstehung der Firma zu informieren – mit all den Problemen nach der Wende, sich auf dem Markt zu etablieren. Die Firma beschäftigt heute 80 Mitarbeiter und besitzt Teiche und Produktionshallen auf einer Fläche von 10ha. Allein 15 Sorten Futtertiere sind im Hochglanzkatalog aufgeführt, davon werden 10 ganzjährig gezüchtet. Beeindruckend waren die humorvollen Ausführungen von Herrn Schatz zu einem geplanten 40 000 Liter-Süßwasseraquarium sowie einem 3 000 Liter-Seewasserbecken, deren Rohbau schon zu bestaunen war.
Lebend- und Frostfutter, Aufzucht und Vertriebswege
Nach reibungslosem Ablauf des Mittagsessens mit vorab bestellten Pizza und Hühnchen führten Herr Schatz sowie sein ehemaliger Mitarbeiter Herr Unger, der extra aus Berlin mitgereist war, die Teilnehmer in zwei Gruppen durch die Firma. Während die eine Gruppe die Außenanlage besichtigte, führte die andere durch den Innenbereich, lernte Blistermaschinen und Verpackungsstationen, Fischzucht- sowie Experimentieranlage zur Vermehrung von „black worms“ kennen; eine Präsentation zur Firmengeschichte rundete die spannende Führung ab. Außer der Futterzucht in riesigen Behältern sowohl im Gewächshaus als auch im Außenbereich beeindruckten auch die großen Bassins, in denen verschiedene Holzarten für die Aquaristik konserviert werden. Ausführlich wurde erläutert, mit welchen Zusatzstoffen die Wurzeln haltbar für die Aquarienkultur gemacht werden. Bemerkenswert waren auch die Erklärungen, in welch riesigen Mengen Salz dem Wasser für die Futterzucht mancher Tiere beigegeben werden muss, wie optimal temperiert wird, welche Probleme je nach Jahreszeit mit Temperatur und Licht entstehen, wie häufig die Bassins gereinigt und neu befüllt werden müssen, wie die Futtertiere optimal gefüttert werden und was man gegen Entengrütze tun kann. Jede Frage wurde mit großer Geduld beantwortet.
Fabrikverkauf als Schnäppchen
Am Schluss der Führung nahm jeder Teilnehmer seine Vorbestellung in Empfang, und es gab nur glückliche Gesichter – auch bei denen, die noch kurzfristig und sehr großzügig von Herrn Schatz bedient wurden. Kontakte für Folgelieferungen wurden schon angebahnt.
Alle Teilnehmer zeigten sich sehr zufrieden mit dem Besuch der Firma IchthyoTrophic und möchten sich auf diesem Weg sehr herzlich beim Besitzer der Firma, Herrn Schatz, für die Möglichkeit des Besuchs und den Einblick hinter die Kulissen seiner Firma ganz herzlich bedanken. Ein besonderer Dank geht auch an Herrn Unger für die spannende Führung sowie die Geduld bei der Beantwortung der vielen Fragen.
Der Bezirksvorstand hatte noch eine kurzfristig geplante Überraschung im Angebot: Unser Rückweg führte uns bei der Firma von Wolfgang Rau vorbei, wo wir sein optimal bepflanztes, zwei Meter langes Süßwasseraquarium bestaunen durften. Wer hätte nicht gerne ein derart beeindruckendes, vorbildliches Aquarium ganz ohne Algen! Auch an Wolfgang Rau, der dem Berlin-Brandenburger Bezirk seit Jahrzehnten verbunden ist, geht unser herzliches Dankeschön für den kurzfristigen „Überfall“.
Die Rückfahrt nach Berlin war reibungslos. Wir immer gab es noch einen Sekt-Umtrunk des Bezirksvorstands für alle Teilnehmer.
Wir hatten an diesem Tag gemeinsam unter Freunden viel Spaß. Es wurde gefachsimpelt, gelacht, gut gegessen und getrunken, neue Freundschaften geknüpft und zudem gab es viele neue Informationen zu unserem schönen Hobby. Ja, so muss Vivaristik sein!
Euer Bezirksvorstand